Hallux Valgus
Veröffentlicht von Sarah-Marie Dee · 16 November 2020
Entstehung:
Der Hallux valgus, auch Ballenzeh genannt, ist eine der häufigsten Fußerkrankungen. Dabei ist der Großzehe in einer Fehlstellung. Der Hallux valgus kann vererbt werden, wird jedoch öfter durch das Tragen von zu kleinem oder zu engem Schuhwerk begünstigt. Dies sind Schuhe, welche an der Vorderseite die Zehen eng zusammendrücken. Dadurch werden zusätzlich zehennahe Fußknochen auseinandergeschoben. Noch schädlicher sind Schuhe mit einem zu hohen Absatze. Hierbei verlagert sich das Gewicht auf den Vorderfuß. Fünfmal so viel Gewicht lastet dann auf dem Vorderfuß, wenn eine Frau Schuhe mit Absätzen über 10 cm Höhe trägt. Die natürliche Form des Fußes wird somit gestört, sodass dessen Querwölbung langsam schwindet und ein Spreizfuß entsteht. Daher ist der Hallux valgus vermehrt bei Frauen anzutreffen, aber auch Männer sind nicht verschont. Der natürlichen Fußhaltung wird hierzulande täglich entgegengewirkt, sodass schmerzhafte Erkrankungen die Folge sein können. Diese Fehlstellung kann zudem chronisch werden. Fuß- und Zehenknochen können dann nicht mehr von den zuständigen Sehnen und Muskeln gehalten werden.
Symptome:
Der Hallux valgus muss nicht zwangsläufig zu Schmerzen führen, allerdings bei Verschlimmerungen der Fehlstellungen oder weiteres Tragen von zu engem und zu kleinem Schuhwerk. Durch die Auswirkungen dieser Fehstellung können sich eine Arthrose und Entzündungen bilden, welche dann sehr schmerzhaft werden. Die Großzehensehne verläuft nicht mehr in ihrer ursprünglichen Form durch das Großzehengrundgelenk, weshalb es zu Entzündungen kommen kann. Jedoch kommt es meist zu einer Abnutzung des Knorpels im Großzehengelenk. Ist der Knorpel einmal weg, wird er nicht wiederaufgebaut. Schlussendlich reiben dann Knochen auf Knochen was zu starken Schmerzen führt. Damit nicht genug. Ist der Hallux valgus stark ausgeprägt, finden sich passende Schuhe oftmals schwer. Der Grund: Der Großzehenballen reibt an dem Schuh, wobei sich schnell eine Schleimbeutelentzündung entwickeln kann. Jeder Schritt ist dann eine Qual.
Wie erkennt man einen Hallux valgus?
Anzeichen, dass ein Hallux valgus vorliegt ist meist die Vorwölbung des Großzehenballens und dessen Rötung. Auch die vermehrte Hornhausbildung an dieser Stelle ist ein Hinweis für den Hallux valgus. Ist die Stelle zudem noch druckempfindlich, liegt meist eine Schleimbeutelentzündung des Großzehengelenks vor. Es kann weiterhin zu einer Einschränkung der Beweglichkeit oder sogar zu einer vollständigen Versteifung kommen. Weitere Anzeichen für einen Hallux valgus sind die Verdrehung der Großzehe sowie Schmerzen des Mittelfußes durch die fehlerhafte Belastung.
Problem:
Der Hallux valgus verstärkt sich selbst, wenn er erst besteht. Es können ab einem gewissen Stadium dann nur noch die Symptome gelindert, jedoch nicht mehr den Hallux valgus komplett behandelt werden. Dann kommt es meist zu einem operativen Eingriff, wenn die Schmerzen nicht mehr auszuhalten sind. Ist der Hallux valgus noch in einem frühen Stadium, wobei sich die Zehen noch bewegen lassen, können mittels Übungen und Barfußlaufen der Verlauf positiv beeinflusst werden. Daher ist die Fußgymnastik eine unabdingbare präventive Maßnahme, welche schon im Jugendalter integriert werden sollte.
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